Der u.a. Beitrag wurde als Leserbrief an die Freiberger Nachrichten eingereicht; die Veröffentlichung wurde abgelehnt. Daher erscheint er an dieser Stelle.


Stellungnahme  zum Beitrag der „Elterninitiative zukunftsfähige Grundschulen für Freiberg“  in den Freiberger Nachrichten 50 (2021) Nr. 32-34 Seite 12

In den Diskussionen um die Grundschulen in Freiberg ist eine „Elterninitiative zukunftsfähige Grundschulen für Freiberg“ entstanden, die im Einklang mit der Stadtverwaltung für 2 Schulstandorte wirbt.

Bürgern, die nicht der Meinung dieser Elterninitiative sind, wird unterstellt, „das Thema moderner Schulbau im Ansatz nicht verstanden zu haben“. Der Vorteil einer neuen Schule liege „in der Struktur, bei der der Raumbedarf ohne Einschränkungen hergestellt“ werden könne; insbesondere sollen für die Klassenstufen eigene „Lernhäuser“ gebaut werden. Die vorgestellten Pläne implizieren offenbar einen Neubau, der (als vierzügige Schule!!) mit Sicherheit also sehr viel mehr Platz braucht als die Kasteneckschule heute bietet. Die Stadt versichert andererseits (in ihrer Informations-broschüre), dass „bei der Zusammenführung der Flattichschule und Kasteneckschule keine zusätzlichen Flächen überbaut werden“. Wie das gehen soll? In die Höhe?  …ein Hochhaus im Kasteneckpark sei aber „absoluter Unsinn“.  Die Vorstellungen der „Elterninitiative Zukunftsfähige Grundschulen für Freiberg“ sind oberflächlich und nicht durchdacht. Auch ist die Behauptung, dass „in einer alten Einrichtung kein guter Unterricht“ stattfinden könne, eine pauschale Verunglimpfung aller derzeit in Freiberg unterrichtenden Lehrkräfte. Das wichtigste für die geforderten „bestmöglichen Bildungsvoraussetzungen“ sind weder einzelne „Lernhäuser“ noch „Teamstationen für Lehrer“, sondern engagierte kompetente Lehrer mit Einfühlungsvermögen und Empathie. Und diese gab und gibt es an allen 3 Grundschulen in Freiberg. Auch ist die familiärere Atmosphäre an einer kleinen Schule gerade für Grundschulkinder förderlicher als ein Massenbetrieb. Und der fußläufige Schulweg nach dem Prinzip „kurze Beine- kurze Wege“ ist gerade heute wichtiger denn je; und wie viele lebenslange Freundschaften sind schon auf dem gemeinsamen Schulweg entstanden! Die Probleme beim Ganztagesbetrieb müssen von allen Grundschulen im Lande gelöst werden und werden auch für die Freiberger Grundschulen gemeistert werden.

Das Plädoyer kann nur sein: Erhalt der 3 Grundschulen, wie es bereits beim letzten Bürgerentscheid herauskam. Wegen der ungewöhnlichen Fragestellung muss man diesmal allerdings bei der Abstimmung  mit NEIN stimmen.

Dr. Manfred Adelhelm, Freiberg a.N.

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